1. Mai
Rund um den 1. Mai gibt es mehrere Traditionen und Bräuche, die im Bitburger Land bis heute gelebt werden
Wer im Mai durch das Bitburger Land fährt, dem fallen sie direkt auf: die bunt geschmückten Maibäume, die alle Dörfer und Städte der Eifel zieren. Am Abend des 30. April werden sie im Rahmen einer Maifeier aufgestellt. Zu Beginn wird ein großer Nadelbaum unter musikalischer Begleitung in die Ortsmitte gefahren, wo der Stamm geschält wird und alle Äste entfernt werden, bis nur noch die Spitze des Baumes übrig bleibt. Aus den grünen Zweigen wird ein Kranz gebunden, der unter der Spitze befestigt wird. Zum Schluss werden Spitze und Kranz mit bunten Kreppbändern verziert, und der Maibaum wird von der örtlichen Feuerwehr auf dem Dorfplatz aufgerichtet.
Mit Einbruch der Dunkelheit beginnt schließlich die Hexennacht, in der die Dorfjugend allerlei Streiche ausheckt. Alle Gegenstände, die sich in dieser Nacht vor den Häusern befinden, können entwendet und an eine andere Stelle gebracht werden. Selbst der Maibaum ist vor Schabernack nicht sicher: Er muss von den Jugendlichen des Ortes bewacht werden, da die Bewohner der Nachbarorte versuchen werden, ihn noch in der Nacht zu fällen.
Das Maibaum-Aufstellen wird ebenfalls in dieser Nacht fortgesetzt: Die Jungen des Ortes platzieren als Liebesbeweis vor dem Haus ihrer Angebeteten eine mit bunten Kreppbändern verzierte Birke. In Schaltjahren wird der Spieß umgekehrt, denn dann stellen die Mädchen einen Maibaum vor die Tür der Jungen. In einigen Orten ist es zudem brauch, dass zwischen den Häusern von zwei heimlich Verliebten eine Kalkspur gezogen wird.