Ausstellung Gerhard Marcks
13.04. - 06.07.2025
Bitburg
Gerhard Marcks (Berlin 1889 – Burgbrohl 1981) schuf Tierskulpturen und menschliche Figuren. Seine Werke kreierte er in Stein und Bronze. Nach dem 1. Weltkrieg lehrte er an der Kunstgewerbeschule Berlin, am Bauhaus in Weimar und von 1925 bis 1933 auf der Burg Giebichenstein/Halle. Der Bildhauer galt als „begnadeter Lehrer“.
Marcks‘ Leben war geprägt durch Umbrüche: den Militärdienst im 1. Weltkrieg, die Kulturpolitik der NSDAP, die 1933 zu seiner Absetzung als Lehrer in Halle führte. Zwei Arbeiten von ihm wurden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. 1943 starb sein Sohn Herbert an der russischen Front. Sein Haus, das Berliner Atelier wie ein Großteil seiner Werke wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Nach 1945 hatte Marcks dennoch Kraft für den Neubeginn, schuf zahlreiche Skulpturen und reiste viel.
Seit 1950 lebte er in Köln, später in Burgbrohl/Eifel. In der Bitburger Ausstellung liegt der thematische Schwerpunkt auf dem Themenfeld Gerhard Marcks und die Antike: insbesondere seinen subjektiven Interpretationen von klassischen Figuren und grafischen Arbeiten, wie der Orpheus-Mappe. Begleitend zu der Gerhard Marcks-Ausstellung werden im Kabinett figürliche Zeichnungen von Ursula Dietzsch-Kluth (Berlin 1911 – Trier 2013) präsentiert.
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags 15:00 bis 18:00 Uhr
samstags, sonn- und feiertags 14:00 bis 18:00 Uhr
montags geschlossen
Elger Essers (*1967) fotografische Landschaften sind bildliche Huldigungen an die Schönheit der Natur. Der Künstler arbeitet vor allem in Frankreich, meist an der Atlantikküste, in der Normandie und Bretagne und an der Loire. Die Felsformationen von Ètretat oder das im Meer liegende, berühmte Kloster Mont-Saint-Michel sind Motive, die er bei den verschiedensten Tages- und Jahreszeiten fotografiert. Die bevorzugt bei dunstigen Wetterverhältnissen und gedämpftem atmosphärischem Streulicht in langen Belichtungszeiten entstandenen, präzise komponierten Landschaftsbilder ,spielen‘ mit Horizontalen und Tiefenwirkung. Einige Aufnahmen muten so an, als ob sie Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden seien. Elger Essers landschaftliche Veduten ,erzählen‘ immer eine ‚Geschichte‘ oder evozieren Erinnerungen.
Der in Stuttgart geborene und in Rom aufgewachsene Sohn einer Fotografin und eines Schriftstellers folgt bei seinen fotografischen Exkursionen gerne literarischen Beschreibungen und begibt sich auf die Spuren von Marcel Proust, Gustave Flaubert und Guy de Maupassant. Für die Bitburger Ausstellung nimmt Elger Esser die Loire und ihre Nebenflüsse, die Marne und vor allem die Evre ins Visier: Er bewegt sich bei diesen neuen Aufnahmen auf den literarischen Spuren des renommierten französischen Schriftstellers Julien Gracq (1910–2007). In dessen schmalen Buch Die engen Wasser, das erstmals 1976 erschien und 1985 ins Deutsche übersetzt wurde, beschreibt der Literat die Flusslandschaft, der sich knapp 100 Kilometer erstreckenden Evre, in sinnlichen literarischen Skizzen. Julien Gracq, der zeitlebens in Saint-Florent-Vieil an der Loire wohnte, entzog sich konsequent dem Literaturbetrieb und lehnte 1951 den renommierten französischen Literaturpreis Prix Goncourt ab. Essers Aufnahmen der Evre sind somit sowohl eine fotografische wie eine literarische Spurensuche und Hommage an den literarischen Einzelgänger und die verträumte Flusslandschaft.
Von besonderem Reiz sind auch Essers analoge Aufnahmen, die er auf versilberte Kupferplatten im direkten Pigmentdruckverfahren überträgt und mit Schellackfirnis lackiert. Durch den metallischen Untergrund werden das Reflexionsspiel des Lichts und die Strahlkraft der Farben intensiviert. Hierdurch scheinen diese Werke zwischen Malerei und Fotografie zu oszillieren. Einige in diesem von Elger Esser erfundenen Verfahren hergestellte Arbeiten wie auch verschiedene Heliogravüren des Künstlers werden ebenfalls in der Ausstellung "Die engen Wasser" präsentiert.